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Alleinebleiben lernen, aber richtig...

Warum Alleinbleiben erlernen?
Für einen Welpen ist es artwidrig, ja sogar lebensbedrohlich, allein zu zurückgelassen zu werden. Welpen werden immer beaufsichtigt und umsorgt. Sind sie doch einmal etwas allein, haben sie ihre Geschwister.
Geht ein Welpe „verloren“ reagiert er instinktiv mit winseln, jammern, denn ohne seine Mutter könnte er nicht überleben. Es geht beim „Alleinbleiben lernen“ also darum, dass der Hund nicht in Panik verfällt und Angst um sein Leben haben muss. Folgen von nicht richtig erlerntem Alleinsein können Trennungsangst mit entsprechendem Verhalten wie ständigem Bellen, Zerstören von Gegenständen, Unsauberkeit u. a. sein. Soweit sollte es aber nicht kommen und aus diesem Grund ist es wichtig, das Alleinsein in kleinen Schritten zu üben. Diese Übungen dienen dazu, Ihrem Welpen das notwendige Vertrauen zu geben, dass Sie auf jeden Fall wiederkommen werden.

Wann kann ich mit üben beginnen?
Zunächst sollte der kleine Welpe nicht allein gelassen werden. Er braucht unsere Gegenwart für seine Sicherheit. Geben Sie dem Welpen einige Tage Zeit sich einzuleben und sich mit der neuen Umgebung vertraut zu machen. Beginnen Sie dann damit, einfach mal den Raum zu verlassen. Schließen Sie die Tür aber nicht! Bleibt Ihr Welpe gelassen und entspannt, kann mit üben zum Alleinbleiben begonnen werden. Wenn nicht, warten Sie noch ein paar Tage bis Sie merken, dass der Welpe im häuslichen Umfeld zunehmend sicherer wird.

Wie übe ich das Alleinsein?
Mit einem ein Signalwort z.B. „Komme gleich wieder“ sagen Sie Ihrem Welpen, dass Sie kurz gehen und gleich wieder kommen. Sie gehen kurz hinaus, schließen die Tür und kommen sofort zurück. In kleinen Schritten steigern Sie die Zeit. Vielen Welpen hilft es, wenn Sie ein Shirt o.ä. da lassen, welches den Geruch von Ihnen trägt.

Wie soll ich mich beim Gehen und Kommen verhalten?
Grundsätzlich sollen Gehen und Kommen liebevoll, freundlich, ruhig und gelassen gestaltet werden, denn das Weggehen und Wiederkommen sollen ja etwas Normales werden. Verhalten Sie sich dabei also emotional neutral. Gehen Sie nicht zurück, wenn Ihr Hund winselt oder jault, sondern nur, wenn der Welpe ruhig ist.
Schimpfen Sie niemals mit Ihrem Hund, wenn in Ihrer Abwesenheit ein Missgeschick passiert ist. Er kann keinen Zusammenhang zwischen den Missgeschick und dem Schimpfen herzustellen! Schimpfen führt nur zu Missverständnissen zwischen Ihnen und Ihrem Hund.

Wo sollte mein Welpe das Alleinsein erlernen?
Das Alleinbleiben erlernt sich leichter in vertrauter Umgebung. Es ist besser den Bereich zu begrenzen in dem der Welpe Alleinbleiben erlernt, denn ein Raum ist für ihn überschaubarer als mehrere. Der Bereich sollte Welpen-/ Hundesicher sein. Sie ersparen sich mit gutem Management den Ärger über eventuelle Missgeschicke.

Wie viel Zeit benötigt das Training?
Welpen sind sehr verschieden. So kann auch die Zeit, bis ein Welpe allein sein kann, unterschiedlich lang sein. Nehmen Sie sich Zeit für die Übungen und muten Sie Ihrem Welpen nicht zu schnell längere Phasen zu, in denen er allein bleiben soll. Hat der Welpe Vertrauen in den Ablauf und somit verstanden, dass Sie auf jeden Fall wiederkommen werden, beginnen Sie langsam und systematisch an der Dauer zu üben. In dieser Übungsphase lassen Sie Ihrem Hund Beschäftigungsmaterial da. Bewährt hat sich der gefüllte Kong, gefüllte Überraschungspäckchen, Kauartikel, Spielzeuge u.ä. . Achten Sie immer darauf, dass alles was Sie dem Hund  zur Verfügung stellen Welpen-/Hundesicher ist.

Wie lange kann ein Hund allein bleiben, nachdem er das Alleinbleiben erlernt hat?
Auch wenn der Hund das Alleinsein gut erlernt hat, denken Sie immer daran: Hunde sind Rudeltiere und sollten nicht den ganzen Tag lang allein gelassen werden! Hunde brauchen soziale Kontakte, auch zu ihrem Menschen. Je jünger ein Hund ist, je schneller wird er sich langweilen und vielleicht aus diesem Grund „Unsinn“ machen. Aber auch ältere, geduldige Hunde leiden unter dem Sozialentzug, wenn sie zu lange allein bleiben müssen. Wenn man seinen Hund nicht mitnehmen kann, oder zwischendurch keine Möglichkeit hat mit ihm Gassi zu gehen, bitten Sie ein Familienmitglied, Freunde oder Bekannte um den Gassigang oder suchen Sie für ihren Hund einen vertrauenswürdigen Paten oder Gassigeher.

Weitere Tipps
Lassen Sie den Welpen niemals allein, wenn er gerade schläft. Wird er wach wird und ist allein, kann das sehr große Ängste auslösen.
Vor dem Alleinlassen sollte der Welpe sein Geschäft verrichtet haben und sich nicht in einer Aktivitätsphase befinden.
Vielen Welpen hilft es, wenn beruhigende Hintergrundmusik läuft.
Alle Tipps und Hinweise gelten auch für erwachsene Hunde.

© Gaby Halata HUNDUM www.hundum.de        www.berufung-hund.de